Zufallsfragmente werfen ein schillerndes Licht auf Friedrich Nietzsche. Er sticht dabei als „Impulsgeber“ hervor. Viel Spaß beim Stöbern!
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„Tobias sah das Leuchten vom See an jenen Morgen als Zeichen dafür, sich anstatt weiter mit den bereits angefertigten Exzerpten aus Büchern von Friedrich Nietzsche, Max Weber und Ágnes Heller zunächst mit der Frage auseinanderzusetzen, worin eigentlich das Lebensziel von Siegbert bestand.“
Sapparth, Henry: Berts Irrfahrt um's Glück. Roman. Zürich: HEWIS 2025, S. 174-175.
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„'Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken', schrieb der fast erblindete Friedrich Nietzsche 1882 in einem Brief an seinen Freund Peter Gast. [...] Wir ärgern uns über das Smartphone als Medium, das perfide an unseren Gedanken mitarbeitet.“
Amlinger, Carolin: „Das Ende des Lesens“ [Podcast], in: Deutschlandfunk. Köln: Deutschlandradio, 09.05.2024 [03:11-04:07 Min.].
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Apel, Heinrich: Nietzsche-Denkmal mit Kathrin H. [Fotografie]. Naumburg (Saale): Holzmarkt, 15.10.2024.
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„Wen liebt ich so wie dich, geliebter Schatten! Ich zog dich an mich, in mich – und seitdem ward ich beinah zum Schatten, du zum Leibe.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Appel, Sabine: „Kulturgeschichte einer Metapher – Von Schattenseiten, Schattenbanken und Schattenrissen“ [Podcast], in: Deutschlandfunk, Essay und Diskurs. Köln: Deutschlandradio, 23.06.2024 [22:08-22:21 Min.].
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„Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Augstein, Franziska: Winston Churchill. Biographie. München: dtv 2024, S. 39.
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„Freud tritt einem Leseverein bei, wo man intensiv über Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche diskutiert.“
Ayan, Steve: Seelenzauber. Aus Wien in die Welt. Das Jahrhundert der Psychologie. München: dtv 2024, S. 25.
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Bildnistafel, in: Turin: Via Carlo Alberto 6, Herbst 2024. Foto: Gertraud Gamper.
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„Wenn wir im Verhältnis zum bestirnten Himmel nicht mehr sind als Nietzsches 'hochmütigste und verlogenste Minute der >Weltgeschichte<', in der 'kluge Tiere das Erkennen erfanden', dann bleibt die kantische Definition menschlicher Personen eine leere Menge. Der Universalismus ist begraben, und was wir dann noch haben, sind kluge Tiere, die nicht frei sind [...].“
Boehm, Omri, zit. in: Boehm, Omri; Kehlmann, Daniel: Der bestirnte Himmel über mir. Ein Gespräch über Kant. Berlin: Propyläen 2024, S. 57.
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„Il faut voir les dates: 1882 – 'Le gai savoir' de Nietzsche. Le personnage dans le livre, qui s'appelle l'insensé [...], dit: 'Dieu est mort!' [...]. Donc, quelque part, qui va porter la dote du sacré dans cette société non-religieuse? Ça va être des cyclistes, qui vont accomplir des actions surnaturelles.“
Bordas, Philippe: „Y a-t-il une métaphysique du vélo?“ [Podcast], in: France Culture. La Conversation scientifique. Paris: Radio France, 26.01.2024 [20:17-20:42 Min.].
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„Der Philosoph Friedrich Nietzsche wanderte viel. [...] In der Fröhlichen Wissenschaft [...] erklärt er, wie das Denken im Freien am besten gelingt: '[G]ehend, springend, steigend, tanzend, am liebsten auf einsamen Bergen oder dicht am Meere, da wo selbst die Wege nachdenklich werden.'“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Brandl, Susanne: Abenteuer Reisen – Unterwegs zu sich selbst [Podcast]. München: Bayern 2, radioWissen, 02.07.2024 [06:38-07:12 Min.].
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Busse, Carsten: Nietzsche-Papierschnitt. Leipzig 2024.
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„Soweit nämlich auf der Welt gelacht wird, gibt es Freude am Unsinn.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Cantzen, Rolf: „Komisch – Die Ambivalenz des Lachens“ [Podcast], in: Freistil. Köln: Deutschlandfunk, 12.05.2024 [44:20-44:24 Min.].
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„Jedes Sehen ist perspektivisches Sehen.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Condorcet Bildungsperspektiven [Blog]. Biel: Trägerverein Condorcet-Blog 18.01.2024, Motto.
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„'Die Idee der Schönheit basiert auf enormen Ausschlüssen', hat die feministische Denkerin Camille Paglia [...] gesagt. In ihrer eigenen Darstellung stützt sich Paglia jedoch auf dieselben Gegensätze, die sie zu kritisieren versucht. Sie orientiert sich an Nietzsches berühmter Gegenüberstellung der Figuren des Apollo (der für rationales Denken und Logik steht) und des Dionysos (Wein, Irrationalität, Emotionen) aus der griechischen Mythologie. Paglia prangert die westliche Besessenheit von Nofretete als eine Form des apollinischen Denkens an, das die dionysischen Kräfte der Natur, der Gewalt und der Sexualität unsichtbar macht.“
Conrad, Sebastian: Die Königin. Nofretetes globale Karriere. Berlin: Propyläen 2024, S. 129-130.
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Deutsche Post: Sonderstempel Naumburg (Saale) für den 20.04.2024.
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„Die Bücher [über Gandhis Leben und Werk] halfen King, einige der Zweifel zu beseitigen, die ihn seit seiner Nietzsche-Lektüre umgetrieben hatten.“
Eig, Jonathan: Martin Luther King. Ein Leben. München: Deutsche Verlags-Anstalt 2024, S. 112.
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„Von Hegel über Marx bis Husserl, von Kant bis Cassirer, von Nietzsche über Freud bis Heidegger und Sartre, hinter allen Denkern und deren Gebäuden steht letztlich, so will es damals einer ganzen Generation junger Forscher in Frankreich scheinen, die eine große Frage: Was war es, was den Menschen von allen anderen Wesen auszeichnete?“
Eilenberger, Wolfram: Geister der Gegenwart. Die letzten Jahre der Philosophie und der Beginn einer neuen Aufklärung 1948-1984. Stuttgart: Klett-Cotta 2024, S. 101.
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„Die besondere Faszination, die von Figuren wie Nietzsche, Wittgenstein oder Arendt ausgeht, hat in der Tat viel damit zu tun, dass zwischen ihrem Denken und ihrem Leben ein untrennbarer Zusammenhang zu bestehen scheint.“
Felsch, Philipp: Der Philosoph. Habermas und wir. Berlin: Propyläen 2024, S. 77.
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„Auf einem [der Fotos] war eine Weide zu sehen, auf der ein aufmerksames Auge die Umrisse eines großen zerfallenen Hauses erkennen konnte. Davor hatte jemand ein Schild aufgehängt, auf dem stand: 'Luisa N. de Förster.' Ich erinnere mich, dass ich eine Weile brauchte, bis ich merkte, dass es sich bei jener Luisa um keine geringere als um Elisabeth handelte und dass das einsame N für Nietzsche stand. Zwischen Feldern und Weiden hatte der Name des Philosophen keine Bedeutung.“
Fonseca, Carlos: Austral. Roman. Berlin: Wagenbach 2024, S. 90.
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Gehr, Damaris: Typoskript. Basel: Papiermuseum, 19.07.2024.
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„Dominanz der Vernunft, sei es über die Materie, sei es über die Sinnlichkeit, ist griechisches Erbe, was erst mit Friedrich Nietzsches Umwertung aller Werte infrage gestellt wurde und die Moderne einleitete.“
Gloy, Karen: Mensch oder Roboter, Natur oder Künstliche Intelligenz? Würzburg: Königshausen & Neumann 2024, S. 17.
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„Tiere leben bereits in dem Zustand 'jenseits vom Gut und Böse', von dem Nietzsche träumte, dass auch Menschen ihn anstreben könnten. Womöglich sind wir dazu verurteilt, ständig über solche Dinge zu streiten.“
Graeber, David; Wengrow, David: Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit. Stuttgart: Klett-Cotta 2024, S. 139.
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„Bleiben wir bei Jóhann Sigurjónsson […]. Sein Werdegang sagt viel über die Zeit. Die literarische Strömung der Jahrhundertwende, das Fin de Siècle, das von dem Glauben geprägt war, die westliche Kultur steuere auf ihren Untergang zu, hatte ebenso Einfluss auf ihn wie die Ideen Nietzsches, die der Philosoph Georg Brandes mittlerweile auch in Dänemark bekannt gemacht hatte.“
Guðmundsson, Halldór: Im Schatten des Vulkans. Eine literarische Reise ins Herz Islands. München: btb 2024, S. 282.
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„Nach meiner [Habermas'] Erinnerung haben wir [er und Gadamer] dieses Thema auch nicht mehr berührt. Vielmehr lächelte er nur, wenn ich beispielsweise beim Abendessen selbstsicher die – wie sich bald herausstellen sollte: falsche – These vertrat, dass von Nietzsche 'keine Ansteckung' mehr ausgehe.“
Habermas, Jürgen: »Es musste etwas besser werden …«. Gespräche mit Stefan Müller-Doohm und Roman Yos. Berlin: Suhrkamp 2024, S. 72.
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Handoko (image creator): „Friedrich Nietzsche“, in: Suhandoko: Inilah Persimpangan Pemikiran antara Ludwig Feuerbach dengan Friedrich Nietzsche. Jakarta: VIVA.co.id., 6. Mai 2024.
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„Aber der schlimmste Feind, dem du begegnen kannst, wirst du immer dir selber sein; du selber lauerst dir auf in Höhlen und Wäldern. Einsamer, du gehst den Weg zu dir selber!“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Heidenreich, Elke: Altern. München: Hanser Berlin 2024, S. 90.
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„'Wilde Weisheit' ist ein Zitat aus Nietzsches Also sprach Zarathustra: 'Dem Segel gleich, zitternd vor dem Ungestüm des Geistes, geht meine Weisheit über das Meer – meine wilde Weisheit!' Das Wort wird zur Losung für die neue Lebensfreude und das wiedergewonnene Selbstbewusstsein als Schriftstellerin. Es erhält seinen erzählerischen Ausdruck im Buch Franza. Wiederherstellung ihrer Autorschaft bedeutet für Bachmann in den 1960er Jahren auch, zu ihrem erhebenden Begriff von Schönheit zu finden“.
Höller, Hans; Langer, Renate: „Ich bin ja auch ein Schrifsteller, um von andrem zu schweigen“ [Kommentar], in: Bachmann, Ingeborg; Frisch, Max: „Wir haben es nicht gut gemacht“. Der Briefwechsel. München, Berlin: Piper Suhrkamp 2024, S. 610-640, hier S. 630.
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„Nietzsche hat in seinem Werk Zur Genealogie der Moral sogar die Entstehung der gesamten westlichen Moralkultur aus dem Ressentiment abgeleitet. Wer schön, mächtig und vornehm ist, so Nietzsche, folgt einer 'Herrenmoral', in der Stärke und Erfolg im Mittelpunkt stehen. Dagegen entwickelten die Schwachen, Geknechteten und Benachteiligten eine 'Sklavenmoral', in der sie ihre Opferrolle und ihr Leid zur neuen Statuskategorie erheben. Irgendwann begehren die Sklaven gegen die Herren auf und wälzen alle Werte um.“
Hübl, Philipp: Moralspektakel. Wie die richtige Haltung zum Statussymbol wurde und warum das die Welt nicht besser macht. München: Siedler 2024, S. 219-220.
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„Hat man Charakter, so hat man auch sein typisches Erlebnis, das immer wieder kommt.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: John, Johannes (Hg.): Reclams Zitaten-Lexikon. Ditzingen: Reclam 2024, S. 72.
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„Je differenzierter ein Menschenwesen ist, desto später weiß er[!], was er werden will.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Kesting, Hanjo: Auskunft. Gespräche mit Schriftstellern. Hannover: Wehrhahn 2024, S. 261.
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„[Ruth] Benedict geht zwar von einer Vielzahl unterschiedlichster kultureller Konfigurationen aus, zieht zum Vergleich der drei Gesellschaften aber dann nur zwei diametral entgegengesetzte kulturelle Grundtypen heran, die sie mit dem von Friedrich Nietzsche geprägten Begriffspaar als apollinisch und dionysisch bezeichnet.“
Kohl, Karl-Heinz: Neun Stämme. Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne. München: C.H. Beck 2024, S. 155.
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Kouwe, Ad van der: Projekt „1000 Naumburger Fassaden“ (Details). Naumburg (Saale) 2024.
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„Wenn Gulyga und Heine recht haben, dann trifft auf Kant die Behauptung Nietzsches nicht zu, wonach 'jede große Philosophie bisher ... das Selbstbekenntnis ihres Urhebers und eine Art ungewollter und unvermerkter mémoires' war. Nietzsche hätte im Falle von Kant eine Ausnahme machen sollen. Da Kant kein Leben hatte, hätte er auch keine Memoiren schreiben können.“
Kühn, Manfred: Kant. Eine Biographie. München: C.H. Beck 2024, S. 30-31.
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„'Niemand kann dir die Brücke bauen, auf der du gerade über den Fluss schreitest', schrieb einst Friedrich Nietzsche, 'niemand außer dir allein.' Der alte Nihilist und Gottesmörder hat natürlich recht.“
Linke, Paul: „Einsturzgefahr wegen Trump und Scholz!“ [Kolumne], in: Berliner Zeitung, 18.11.2024.
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Meurisse, Catherine: Allzumenschliches. Hamburg: Carlsen Comics 2024, Titelblatt © DARGAUD 2022, by Meurisse
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Munch, Edvard: „Friedrich Nietzsche“ [1906, Farblithographie, 61,5 × 46,7 cm]. Oslo: Munchmuseet, in: Munch. Lebenslandschaft [Ausstellung]. Potsdam: Museum Barberini, 18.11.2023-01.04.2024.
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„Das Denken der Gegenwart bewegte sich nach Riehl im Widerspruch zwischen dem alten Glauben an eine a priori existente Ordnung und dem neuzeitlichen Anspruch auf Selbstgesetzgebung durch das Subjekt. Dieser Ambivalenz von mythologischer Bindung und moderner Vernunftsautonomie entsprach die Konfliktlage eines Zeitalters, das mit Nietzsche gerade aufgebrochen war, sich aus dem Bann der Tradition zu befreien und den Blick auf künftige Möglichkeiten des Lebens hinausschweifen zu lassen.“
Neumeyer, Fritz: „Alois Riehl – Der erste Bauherr von Ludwig Mies“, in: Noack, Wita; Neumeyer, Fritz (Hg.): Alois Riehl. Der erste Bauherr von Mies. Berlin: form + zweck 2024, S. 17-97, hier S. 79.
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„Was kann man als Methode gerade für den frühen Nietzsche gelten lassen? Da gibt es zwei Sätze von ihm, die ich sehr, sehr wichtig finde. Nämlich einmal: 'Meine Methode ist, für eine einzelne Tatsache zu erkalten, sobald der weitere Horizont sich zeigt.' Und die zweite, enorm wichtige, finde ich: 'Man muss neue Fragen stellen können, um neue Antworten haben zu können.'“
Nielsen, Cathrin, zit. in: Vormweg, Christoph: „Ja zum Leben, auch wenn es wehtut: Friedrich Nietzsche“ [Podcast], in: WDR Zeitzeichen. Köln: Westdeutscher Rundfunk, 28.05.2024 [09:10-09:32 Min.].
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„Nietzschebank“, in: Rundwanderweg. Tautenburg. Foto: Constanze Matthes, Herbst 2024.
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„Die Juden aber haben im modernen Europa an die supremste Form der Geistigkeit gestreift: Diese ist die geniale Buffonerie. Mit Offenbach, mit Heinrich Heine ist die Potenz der europäischen Kultur wirklich überboten.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: „Die Banditen“ von Jacques Offenbach [Werbeplakat]. Frankfurt am Main: Oper, März 2024.
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„Für wen empfand Friedrich Nietzsche Mitleid, als er auf dem Marktplatz in Turin ein geschundenes Pferd umarmte und bitterlich weinte? Welche Implikationen enthält dieses Mitleid?“
Obexer, Maxi: Unter Tieren. Roman. Berlin: Weissbooks 2024, S. 124.
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„Zwar prägte Georg Christoph Lichtenberg den Stildiskurs im 18. Jahrhundert nicht, aber er galt später etlichen Autoren des 19. und frühen 20. Jahrhunderts als Stilideal, von Schopenhauer über Nietzsche bis hin zu Karl Kraus“.
Oschmann, Dirk: „Natürliche Ordnung? Lichtenbergs Sprachreflexionen zwischen 'Nomenklatur' und 'Stil'“, in: Axer, Eva; Hildebrandt, Annika; Wittler, Kathrin (Hg): Schreibarten im Umbruch. Stildiskurse im 18. Jahrhundert. Berlin: Erich Schmidt Verlag 2024, S. 233-244, hier S. 233.
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„Für Friedrich Nietzsche war Montaigne der Lebenslehrer par excellence und das Vergnügen, auf dieser Welt zu leben, durch die Essais erhöht worden.“
Reinhardt, Volker: Montaigne. Philosophie in Zeiten des Krieges. Eine Biographie. München: C.H. Beck 2024, S. 305.
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„Bei Nietzsche lässt sich über den letzten Menschen lesen, dass er 'das Glück erfunden habe.' In dieser Fixierung auf das Wohlbehagen meidet der letzte Mensch jedwede Anstrengung.“
Rostalski, Frauke: Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit. München: C.H. Beck 2024, S. 28-29.
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„Nous ne pouvons regarder au-delà de notre angle: c'est une curiosité désespérée que de vouloir savoir quels autres genres de perspectives pourraient exister encore. (...) Mais je pense que nous sommes aujourd'hui éloignés de cette ridicule immodestie de décréter à partir de notre angle que seules seraient valables les perspectives à partir de cet angle. Le monde nous est redevenu 'infini', pour autant que nous ne saurions ignorer la possibilité qu'il renferme une infinité d'interprétations.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Salvan, Chloé: Les concepts de philosophie. Paris: Éditions du Sens 2024, S. 75.
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„Etwas Unbekanntes auf etwas Bekanntes zurückführen, erleichtert, beruhigt, befriedigt, gibt außerdem ein Gefühl von Macht. Mit dem Unbekannten ist die Gefahr, die Unruhe, die Sorge gegeben – der erste Instinkt geht dahin, diese peinlichen Zustände wegzuschaffen.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Schaik, Carel van; Michel, Kai: Das Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 2024, S. 110.
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„Wie schön, dass der dritte Band einer kompetent geschriebenen populären Philosophiegeschichte hierzulande auf der Bestsellerliste steht. Precht beleuchtet, wie 'Philosophieren nach Gott' in einer ganz offenbar nicht für den Menschen geschaffenen Welt etwa bei Soren Kierkegaard und Arthur Schopenhauer, Sigmund Freud und Friedrich Nietzsche, Karl Marx und Max Weber im 19. Jahrhundert aussieht.“
Scheck, Denis: Schecks Bestsellerbibel. Schätze und Schund aus 20 Jahren. München: Piper 2024, S. 120.
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„Immerhin: Julian scheint den Erwartungen zu entsprechen. Wie alle Huxleys erwirbt er sich eine profunde Bildung in den Wissenschaften, der Philosophie und den Künsten, lernt nicht nur Latein und Griechisch, sondern auch Deutsch, um Goethe, Heine, Kant und Nietzsche im Original lesen zu können.“
Schmidt-Salomon, Michael: Die Evolution des Denken. Das moderne Weltbild – und wem wir es verdanken. München: Piper 2024, S. 283.
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„Wie viel Wahrheit erträgt, wie viel Wahrheit wagt ein Geist?“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Schmitt, Peter: Über Wahrheit im außerdigitalen Sinne. Hamburg: Meiner 2024, S. 89.
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„Wie der Philosoph Friedrich Nietzsche sarkastisch bemerkte: 'Der Mensch strebt nicht nach Glück, nur der Engländer tut das.' Es war ein Seitenhieb auf Denker wie Jeremy Bentham und John Stuart Mill, die erklärten, der Mensch müsse Lebensgenuss anstreben und Leiden vermeiden.“
Setiya, Kieran: Das Leben ist hart. Wie Philosophie uns helfen kann, unseren Weg zu finden. München: dtv 2024, S. 21.
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„Und dann der Star [...], er schien die Reihe der Naumburger Prominenten von Uta über Lepsius und Nietzsche in die Zukunft zu verlängern“.
Steinmeyer, Ralph: Naumburg tales. Anekdoten aus der Nachwendezeit. Wiesbaden: allbärn-verlag 2024, S. 45-46.
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Straßenschild. Naumburg an der Saale, Sommer 2024.
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„Wir haben in der Kunstgeschichte viele Fälle von Künstlern und Künstlerinnen, die sich auf eine Inspiration berufen, die in dem Sinne mit einer höheren Dimension, mit etwas Außerweltlichem, zu tun hat. Das war für Hilma af Klint [...] praktisch ihre black box, aus der sie geschaffen hat. Und das haben wir auch bei anderen Künstlern: Das ist bei William Blake so, das ist bei Nietzsche so.“
Voss, Julia, zit. in: „Erfinderin der abstrakten Kunst – Eine Schwedin“ [Podcast], in: Norddeutscher Rundfunk Info Hintergrund. Hamburg: NDR, 01.04.2024.
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„Die Schule hat keine wichtigere Aufgabe, als strenges Denken, vorsichtiges Urteilen, consequentes Schliessen zu lehren.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Webseite. Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik, Bereich Geschichte und Politische Bildung, 30.07.2024.
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Werner, Rolf E.: 3 mal Friedrich Nietzsche, 1874-1887. Naumburg, 30.08.2024.
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„[D]a verschiedene Menschen Verschiedenes für wahr, schön oder gut halten, droht die Realität auf diese Weise ganz aus dem Blick zu geraten. Es gibt demnach, wie Nietzsche später behauptete, gar keine objektive Realität, sondern nur eine Vielzahl subjektiver Perspektiven.“
Willaschek, Marcus: Kant. Die Revolution des Denkens. München: C.H. Beck 2024, S. 28.
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„Es war generell eine Zeit des Schweigens zum Thema der Judenfeindschaft, aber zum Beispiel für Nietzsche und Luther herrschte ein solches Tabu seit etwa 1950 nicht mehr, für Goethe überdauerte es noch die 70er Jahre.“
Wilson, Daniel W.: Goethe und die Juden. Faszination und Feindschaft. München: C.H.Beck 2024, S. 12.
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„Als Leser Nietzsches ist Benn fest davon überzeugt, dass die Geschichte im Kern keinen Fortschritt, keine Moral, keine Hoffnung kennt. Sie geht mitleidlos über das Schicksal von Millionen hinweg. Das einzige Gesetz, dem sie folgt, ist das Gesetz des Lebens und Überlebens.“
Wittstock, Uwe: Februar 33. Der Winter der Literatur. München: C.H. Beck 2024, S. 187.
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„Denn viele Menschen [...] sind selber Intervalle und Pausen in der Symphonie des wirklichen Lebens.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm, zit. in: Zesewitz, Kirsten: Endlich Pause – Der Sinn von Leerlauf [Podcast]. München: Bayern 2, radioWissen, 01.05.2024 [18:14-18:20 Min.].
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Zettelkasten. Weimar: Herzogin Anna Amalia Bibliothek 2024.
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„Ich führe sie [Émilie du Châtelet] vor allem deshalb an, weil sie passend zu den erwähnten Aktionen anderer Frauen eine progressive Lebensphilosophie skizzierte, und zwar schon in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie tat dies also mehr als hundert Jahre, bevor der Begriff Lebensphilosophie überhaupt geprägt war, bevor Vertreter dieser auf halbwegs praktische Fragen des Daseins ausgerichteten Strömung wie Nietzsche oder Schopenhauer ihre Bücher publizierten“.
Zwecker, Loel: Die Macht der Machtlosen. Eine Geschichte von unten. Stuttgart: Tropen 2024, S. 177.
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Anonym: „Cartoon“, in: Filosofia sentidopostingkkkkkkkkkkkkkkk – Frases desconhecidas. [Menlo Park]: Facebook, 04.01.2023.
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„God said to Nietzsche:
That'll Tietzsche,
You irritating little Krietzsche.“
Anonym: „Graffito“, zit. in: Land, Nick: Okkultes Denken. Berlin: Matthes & Seitz 2023, S. 104.
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Anonym: „Socken“, in: Wochenmarkt. Berlin: Boxhagener Platz, November 2023.
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Anonym: „Street Art“, in: Weimar. Heinrich-Heine-Straße 22, November 2023.
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„'Wir haben die Kunst, deshalb wird uns die Wirklichkeit nicht umbringen', sagt die Nietzsche lesende Bildhauerin Solmaz Lienhard, die von klein auf Gestaltungswillen erkennen ließ, Schlösser mit Schlamm baute. Kunst studierte sie im Iran.“
Baer-Bogenschütz, Dorothee: „Exiliert im eigenen Land – über iranische Künstlerinnen“, in: Kunstzeitung. Berlin: Lindinger + Schmid, April/Mai 2023, S. 3.
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„Hannah und Heinrich haben sich von konventionellen gesellschaftlichen Erwartungen gelöst, und gerade darin besteht ihre Gleichgestimmtheit. Ein reicher Fundus an Literatur und Kulturgeschichte steht ihnen zur Verfügung, und sie nutzen und genießen ihn als Resonanzraum. [...] Sicher erkunden sie nicht nur in Briefen, sondern auch in Gesprächen Goethe, Heine, Nietzsche, Brecht, Kafka und die Kunst Rembrandts und Cézannes.“
Bechtolsheim, Barbara von: Hannah Arendt und Heinrich Blücher. Biografie eines Paares. Berlin: Insel Verlag 2023, S. 82.
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„Aber selbstverständlich lasen auch Arbeiter Nietzsche, trieben Sport, wenn auch kaum Tennis, diskutierten die Emanzipation der Frauen.“
Bisky, Jens: Berlin. Biographie einer großen Stadt. Berlin: Rowohlt Berlin 2023, S. 348.
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„Die Wüste wächst. Dieser Satz Nietzsches ist aktueller denn je. Er nennt den Preis, den wir für Aufklärung und Modernität zahlen müssen: die Entzauberung der Welt durch Wissenschaft.“
Bolz, Norbert: Der alte weiße Mann. Sündenbock der Nation. München: Langen-Müller 2023, S. 168.
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„Von allen schlimmen Folgen aber, die der letzte mit Frankreich geführte Krieg hinter sich dreinzieht, ist vielleicht die schlimmste ein weitverbreiteter, ja allgemeiner Irrtum: der Irrtum der öffentlichen Meinung und aller öffentlich Meinenden, dass auch die deutsche Kultur in jenem Kampfe gesiegt habe und deshalb jetzt mit Kränzen geschmückt werden müsse, ...“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Bremm, Klaus-Jürgen: 70/71. Bismarcks Sieg über Frankreich. Darmstadt: wbg Paperback 2023, S. 272.
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„Der glücklichste Mensch, schreibt der junge Nietzsche, sei am Ende jener, der 'ohne große Schmerzen, körperlich oder geistig', durch das Leben gekommen ist.“
Brinkbäumer, Klaus; Shafy, Samiha: Das kluge, lustige, gesunde, ungebremste, glückliche, sehr lange Leben. Die Weisheit der Hundertjährigen. Eine Weltreise. Frankfurt a. M.: FISCHER TaschenBibliothek 2023, S. 380-381.
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„Die Motivation jedes Künstlers ist eigentlich der Narzißmus, vielleicht auch der <Wille zur Macht> (Nietzsche). Für mich ist aber die Motivation weniger interessant als vielmehr das Thema selbst.“
Broodthaers, Marcel, zit. in: Kunsthaus Zürich (Hg.): Marcel Broodthaers – Museum. Die Grafikeditionen im Kontext seines 'Musée d’Art Moderne'. Zürich: Scheidegger & Spiess 2023, S. 16.
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„Wahrheit, macht Nietzsche geltend, wird in einem nihilistischen Zeitalter gemeinsam mit allen anderen Werten entwertet.“
Brown, Wendy: Nihilistische Zeiten. Denken mit Max Weber. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 46-47.
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Brüning, Barbara [et al.] (Hg.): Der Philosophie-Kalender 2024. Unterhaching: Harenberg 2023, Kalenderblatt vom 21. März 2024.
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„Nietzsche urteilte, dass es viele Wahrheiten gebe, von denen jede ein bestimmtes menschliches Bedürfnis zum Ausdruck bringe.“
Burnham, Douglas [u.a.]: Simply Philosophie. München: DK 2023, S. 49.
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„Bereits Friedrich Nietzsche (1878: Abschnitt 57) schreibt in seiner Schrift Menschliches, Allzumenschliches, dass der Mensch imstande ist, 'etwas von sich, einen Gedanken, ein Verlangen, ein Erzeugnis mehr zu lieben, als etwas anderes von sich.['] Insofern ist sein Wesen zerteilt, er ist also nicht Individuum, sondern Dividuum. Der Mensch muss dabei nicht als zerteilt wahrgenommen werden, sondern als notwendigerweise verbunden mit anderen Dividuen. Die Teilung eröffnet die Möglichkeit der Verbindung.“
Castro Varela, María do Mar; Oghalai, Bahar: Freund*innenschaft. Dreiklang einer politischen Praxis. Münster: Unrast 2023, S. 26.
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Colás, Jorge Leandro (Regisseur): Los médicos de Nietzsche [Filmplakat]. [S.l.]: Salamanca Cine und VraiVrai, August 2023.
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Educalingo: Mit „Nietzsche“ verwandte Wörter [online]. URL: <https://educalingo.com/de/dic-de/nietzsche> 14.09.2023 [22:09 Uhr].
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„Dieses besondere Licht, durchsichtig, glühend in den Farben, alle Gegensätze, alle Mitten zwischen Eis und Süden in sich schliessend, zweitausend Meter über allen menschlichen Dingen.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Engadin Tourismus AG (Hg.): Licht. Engadin Magazin Nr. 9. Baar: Multicolor Print AG 2023, S. 19.
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„Der wohlgeratene Mensch 'erräth Heilmittel gegen Schädigungen, er nützt schlimme Zufälle zu seinem Vortheil aus; was ihn nicht umbringt, macht ihn stärker.'“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Flaßpöhler, Svenja: Sensibel. Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren. Stuttgart: Klett-Cotta 2023, S. 49.
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„Nietzsche sagte, er greife die Prämissen der Moral an. Hat also die Moral Prämissen? Welche könnten das sein?“
Foot, Philippa: Die Natur des Guten. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 131.
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„Aber ich denke, wir sind heute zum Mindesten ferne von der lächerlichen Unbescheidenheit, von unsrer Ecke aus zu dekretiren, dass man nur von dieser Ecke aus Perspektiven haben dürfe. Die Welt ist uns vielmehr noch einmal >unendlich< geworden: insofern wir die Möglichkeit nicht abweisen können, dass sie unendliche Interpretationen in sich schliesst.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Friesen, Hans (Hg.): Geschichtsphilosophie. Gibt es einen Fortschritt in der Philosophiegeschichte? Baden-Baden: Alber 2023, S. 181, Fußnote 6.
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„Oft wird die temporale Ordnung der Erzählung gestört. Vor allem passiert dies mit Einschüben, die innerhalb des Geschichtlichen Aktuelles thematisieren und die immer wieder den Eindruck entstehen lassen, als verlaufe die Erzählung rückwärts oder als gehe es darum, um Friedrich Nietzsche zu zitieren, am historischen Prozess 'die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft heftiger begehren zu lernen.'“
Georgiadis, Sokratis: „Giedions unvollendetes Projekt – zur Einführung“, in: Giedion, Sigfried: Die Entstehung des heutigen Menschen. Ein unvollendetes Buchprojekt, 1929-1938. Zürich: gta Verlag 2023, S. 9-68, hier S. 38.
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„[I]n einer kurzen Phase seines Denkens äußert sich Nietzsche als Anwalt der Demokratie und wird, gleichsam wider Willen, zum Humanisten, richtet das Ziel der Politik auf die 'Menschheit' aus und spricht wie ein biblischer Apostel vom Frieden. An diese erstaunliche Verwandlung, in der Nietzsche für die Zeit einer Alpenwanderung für die Demokratie votiert, muss man erinnern, um die Dramatik des Kampfes um das Menschenrecht und die Demokratie auch im philosophischen Meinungsstreit zu verdeutlichen.“
Gerhardt, Volker: Individuum und Menschheit. Eine Philosophie der Demokratie. München: C.H. Beck 2023, S. 207.
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„Je mehr man die Kompliziertheit, die Unverständlichkeit und sogar Undurchsichtigkeit der menschlichen Motivation betont [...], desto schwieriger wird es mit der Schuldzuschreibung. Hierbei handelt es sich um eine sehr wichtige Beobachtung, würde Nietzsche geltend machen, und sie wirft ex negativo ein starkes Licht auf die Ursprünge, die das moderne Konzept des Selbst hat, einschließlich des angeblich souveränen Selbst des Liberalismus.“
Geuss, Raymond: Nicht wie ein Liberaler denken. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 134.
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Giovanoli, Samuele: „Nietzsche am Silsersee“, in: abenteuer philosophie. Magazin für praktische Philosophie. Graz: Filosofica 2023, H. 1, S. 46.
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„Auch im Zusammenhang mit der europäischen Philosophiegeschichte wird die Frage, wer als Philosoph:in zu bezeichnen sei und wer nicht, ständig gestellt: War Nietzsche ein Philosoph oder nicht?“
Graneß, Anke: Philosophie in Afrika. Herausforderungen einer globalen Philosophiegeschichte. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 119.
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„Fast überall wo es Glück gibt, gibt es Freude am Unsinn.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Groh (Hg.): Für dich hab ich das Glück gepflückt. München: Groh Verlag 2023, S. [17].
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„'Ich [gemeint ist Trude] bin ein deutsch-polnisches Hochgewächs', sprach von besonders köstlichen Rebsorten und berief sich auf Friedrich Nietzsche, den sächsischen Philosophen und Vordenker, der mit seiner Abstammung aus altem polnischen Adelsgeschlecht geprahlt hatte, was die Verfechter des Ariertums an manchem Biertisch zuverlässig aus der Fassung brachte. Oha, ausgerechnet Nietzsche, Erfinder der Herrenrasse, sollte für sich slawische Wurzeln reklamiert und die Rassenvermischung als Quell aller wahren Kultur gefeiert haben?“
Grünbein, Durs: Der Komet. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 69.
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„Die [...] Bemerkung Nietzsches, dass die Juden gerade nicht 'degeniert', sondern eine 'höhere Rasse' seien, weicht nur vordergründig von diesem Denkstil der Projektion einer gefährlichen Degeneration auf 'die' Juden ab. Denn laut Nietzsche haben sich die Juden mit dem Christentum an die 'Spitze aller décadence-Bewegungen gestellt' und erscheinen gerade deshalb als besonders gefährlich.“
Heinz, Andreas: Das kolonialisierte Gehirn und die Wege der Revolte. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 41.
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„Der Anti-Ödipus war ein Frontalangriff gegen reduktionistische Versionen sowohl des Freudianismus als auch des Marxismus, eingebettet in eine chaotisch-lustvolle Mischung eigenwillig-origineller Ideen mit Konzepten, die nicht nur von Baruch de Spinoza, Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche übernommen wurden, sondern auch von psychoanalytischen Theoretiker:innen wie Wilhelm Reich, Melanie Klein, Frantz Fanon oder Lacan, sowie durchsetzt mit Zitaten und Kommentierungen von Texten literarischer Größen wie D.H. Lawrence, Henry Miller oder Antonin Artaud.“
Herzog, Dagmar: Cold war Freud. Psychoanalyse in einem Zeitalter der Katastrophen. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 191.
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„Was gross ist am Menschen, das ist, dass er eine Brücke und kein Zweck ist: was geliebt werden kann am Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Hirn, Lisz: Der überschätzte Mensch. Anthropologie der Verletzlichkeit. Wien: Zsolnay 2023, S. 63.
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„Vor langer Zeit habe ich einmal Nietzsche gelesen. Ein boshafter Nihilismus. Hat mir nicht gefallen. Aber einige seiner Ideen stimmen einen doch nachdenklich.“
Stella, zit. in: Höfer, Senta: „Nach der Arbeit hängen die Kleider ihre Menschen auf“ [Feature], in: Deutschlandfunk Kultur. Köln: Deutschlandradio, 03.06.2023 [49:27-49:40 Min.].
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„Ein Gärtchen, Feigen, kleiner Käse und dazu drei oder vier Freunde, – das war die Üppigkeit Epikur's.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Höffe, Otfried: Die hohe Kunst des Verzichts. Kleine Philosophie der Selbstbeschränkung. München: C.H.Beck 2023, S. 104.
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Hünicken Segura, Maximiliano: „Nietzsche, el crucificado“ [Paint-Mouse 2020], in: Hünicken Segura, Maximiliano: La cuestión de la „felicidad“ en Nietzsche. Un itinerario desde la mermoria al olvido. Buenos Aires: Editorial Biblos 2023, S. [29].
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Inschrift am Nietzsche-Haus [Museum], Weingarten 18, Naumburg (Saale), Herbst 2023.
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„Auf eine Stellungnahme Heideggers zu seinem Engagement während des Nationalsozialismus wurde vergeblich gewartet. Statt sich [...] zu erklären, entwickelte Heidegger nach Kriegsende eine Strategie, die seine Rehabilitierung maßgeblich beförderte. Sie bestand darin, die Legende zu verbreiten, seine Vorlesungen und Vorträge [...] bis 1945 [seien] kritische Auseinandersetzungen mit der Neuzeit gewesen [...] und insbesondere mit Nietzsche, dem Vollender jener subjektzentrierten, technizistischen und machtorientierten Epoche, deren politischer Höhepunkt das NS-Regime gewesen sei.“
Kellerer, Sidonie: „Heidegger und der Nationalsozialismus“ [Podcast], in: Deutschlandfunk Nova. [Köln]: Deutschlandradio, 07.04.2023 [09:56-11:00 Min.].
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„Die Zeremonien, die Amts- und Standestrachten, die ernsten Mienen, das feierliche Dreinschauen, die langsame Gangart, die gewundene Rede und alles überhaupt, was Würde heißt[:] das ist die Verstellungsform derer, welche im Grunde furchtsam sind, – sie wollen damit fürchten machen (sich oder das, was sie repräsentieren).“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Knoch, Habbo: Im Namen der Würde. Eine deutsche Geschichte. München: Hanser 2023, S. 27.
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„Die beste Maske, die wir tragen, ist unser eigenes Gesicht.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Köhler, Andrea: Das Gesicht. Die unwiderstehlichste Sache der Welt. Zürich: Vontobel-Stiftung 2023, S. [2], Motto.
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„Nietzsche analysiert in >Also sprach Zarathustra< die Rede von der Nächstenliebe, die ihren Sinn erst eigentlich erfülle, wenn die Liebe dem Fernsten gelte, sich als >Fernstenliebe< beweise“.
König, Christoph: Kreativität. Lektüren von Rilkes >Duineser Elegien<. Göttingen: Wallstein 2023, S. 54.
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„Die Denker*innen des Afropessimismus werden mit dem Vorwurf belegt, keinen Ausweg aus der Unterdrückung [...] anzubieten. Friedrich Nietzsche begab sich seinerzeit in eine ähnlich bodenlose Position. Nietzsches genealogische Methode begibt sich an die Anfänge der Historie und erkennt ihre Notwendigkeit im Zufall an. Die 'eisernen Hände des Zufalls', denen Nietzsche bei seinen genealogischen Erkundungen begegnet, sprechen dagegen, dass die [...] positive Wendung von Kritik eine theoretische Pflicht ist. [...] Die Auflösung der Gewaltverhältnisse folgt nicht automatisch, wenn sie auf einen historischen Ursprung rückführbar ist.“
Kohpeiß, Henrike: Bürgerliche Kälte. Affekt und koloniale Subjektivität. Frankfurt, New York: Campus 2023, S. 369-370.
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„Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund in dich hinein.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Laszlo, Carl: Ferien am Waldsee. Erinnerungen eines Überlebenden. München: btb 2023, S. 73.
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„Meine Formel für die Grösse am Menschen ist amor fati: dass man Nichts anders haben will, vorwärts nicht, rückwärts nicht, in alle Ewigkeit nicht. Das Nothwendige nicht bloss ertragen, noch weniger verhehlen [...], sondern es lieben“.
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Lenoir, Frédéric: Weisheit und wie wir sie finden. Eine philosophische Anleitung zum Glücklichsein. Ditzingen: Reclam 2023, S. 47.
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„Der Spiegel“, Heft 39 (1999), Titelbild, zit. in: Liggieri, Kevin; Tamborini, Marco; Del Fabbro, Olivier: Technikphilosophie. Neue Perspektiven für das 21. Jahrhundert. Darmstadt: wbg Academic 2023, S. [27] [hier in Schwarz-Weiß].
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„Die Gefahr des Weisen liegt darin, dass er sich in die Unvernunft verliebt.“
Nietzsche, Friedrich, zit. in: Loidl, Hans: Nietzsche-Land-Art-Projekt. Berlin: Falkenberger Rieselfelder, 15.07.2023, Foto: Olympia Tsakiridou.
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„Wie lassen sich historische Schuldtransformationsprozesse beschreiben: beispielsweise [...] die Plausibilität der These Nietzsches aus der Abhandlung Zur Genealogie der Moral (1887), das Gefühl der Schuld habe seine Wurzeln im 'ältesten und ursprünglichsten Personen-Verhältnis', im Verhältnis nämlich 'zwischen Gläubiger und Schuldner'[?]“
Macho, Thomas: „Geben, Vergeben, Vergessen“, in: Hutter, Michael; Priddat, Birger P. (Hg.): Geben, Nehmen, Teilen. Gabenwirtschaft im Horizont der Digitalisierung. Frankfurt, New York: Campus 2023, S. 223-237, hier S. 232.
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„[A]llein der Anblick des Nietzschebuchs macht mir Freude[.] – Ich liebe solche alte [!] Bücher – um sie ist Erlebtes – schon bevor man sie liest.